Mit der Artikelnummer A.MIG 8500 ist von Ammo of Mig nun der Plastikspritzgussbausatz 1945 King Tiger erschienen.
Dieser Bausatz ist als 2 in 1 Bausatz ausgeführt, der es dem Modellbauer ermöglicht den Tiger II entweder in der Konfiguration März 1945 oder in der geplanten Juli 1945 Version zu bauen.

Im Karton finden wir 11 graue und einen transparenten Spritzling, die Ober- und Unterwanne, das Turmoberteil, eine kleine PE Platine und ein Decalbogen.

Also - was haben wir da? Ammo of Mig mit einem Spritzgussbausatz? Das ist mal was Neues! Wer genau hinsieht, erkennt die Teile des Tiger II als Bausatz von Takom - dieser allerdings ohne Inneneinrichtung, dafür mit neuen Spritzlingen, die die neuen Teile beinhalten, die man für die finale März 1945 und die gepante Juli 1945 Version benötigt.

Bislang konnte man diese beiden Tiger II Varianten nur mittels viel Eigeninitiative oder schwer zu bekommender Umbausätze realisieren - nun also alles in einem Spritzgussbausatz.

Die Qualität der Teile ist sehr gut mit sauberer Darstellung der Teile und besonders schönen und feinen Details.

Die Unterwanne ist prinzipiell einteilig, muss also nicht aus Bodenplatte und Seitenteilen zusammengesetzt, wird aber mit einem Haufen weiterer Teile vervollständigt und verfeinert. Die Schwingarme werden einzeln ohne Drehstäbe eingesteckt und müssen verklebt werden.
Die Laufrollen wie auch die Treib und Leiträder machen einen guten Eindruck in ihrer Darstellung und dem Detailgrad. Da die späten Versionen einen neuen Kettentyp ohne Zwischenglieder verwendet, beinhaltet dieser Bausatz die neuen 18 Zahn Treibräder und natürlich die entsprechenden richtigen Ketten.
Diese liegen als Segmentketten bei, mit den richtigen Details dargestellt sind, allerdings in dieser Bauweise kein bewegliches Laufwerk erlaubt. Leider zeigt sich auch, dass auf der Innenseite der Segmente an jedem dritten Kettenglied zwei, auf den einzelnen Kettengliedern drei Auswerferstellen sind. Schade.

Die Oberwanne hat sämtlich Luken so gestaltet, dass sie offen oder geschlossen baubar sind - das betrifft natürlich auch das Motordeck. Das Motordeck mit den Lüftern liegt in zwei Versionen bei, denn die Juli 1945 Version hat ein deutlich geändertes Motordeck mit dreiteiliger Motorluke und veränderten Lüfterlamellen. Das übliche Motordeck ist natürlich auch vorhanden. Die Lüftergitter sind als schöne und sehr fein geätzte PE Gitter enthalten.
Die Seitenschürzen liegen als jeweils ein Kompletteil bei - das erleichtert den Anbau natürlich ungemein - für die optisch ansprechende Darstellung mit eventuell fehlenden Elementen ist das natürlich nachteilig. Die frontabdeckungen sind vom richtigen Typ mit den gerippten Verstärkungen

Die Werkzeuge machen auch einen sehr guten Eindruck - die Halterungen sind in Plastik angegossen und machen einen guten Eindruck. Wahlweise kann man diese Halterungen auch entfernen und mit beiliegenden PE Teilen versehen.
Die Rohrwischerstangen und Abschleppseile, die an den Wannenseiten angebracht werden, sehen wahnsinnig gut und realistisch aus.

Der Turm ist der "Henschel"-Turm ... die Bezeichnung hat sich zwar eingebürgert für den späteren, eckigen Turm, ist aber produziert von Krupp.
Die Darstellung ist sehr gelungen und an den Turmseiten sind die richtigen Markierungen für die Darstellung der je drei Ersatzkettengliedhalterungen für den neuen Kettentyp. Ebenfalls vormarkiert ist der Platz für die beiden Entfernungsmesser an den Turmseiten - baut man die März 1945 version, muss man diese Markierungen noch entfernen und andersrum beim Anbringen der Entfernungsmesser die obersten vorderen Halterungen für die Ersatzkettenglieder.
Und hier kommen wir zu dem einzig wirklichen "Manko", wobei selbst aus dem Kasten gebaut dieses von den meisten Modellbauern nicht bemerkt werden würde. Für die Juli 1945 Version mit den Entfernungsmessern müsste das Turmdach weiter nach vorn geführt werden um dem Entfernungsmesser Platz zu bieten. Dafür müsste dann das vordere Turmdach steiler ausgeführt werden (der engagierte Modellbauer wird das selber hinbekommen können).
Für die Kommandantenkuppel liegt dem Bausatz auch ein FG1250 Nachtsichtgerät bei.
Für die März 1945 Version liegt ein einteiliges Plastikrohr der 88mm KwK bei, das mit mehrteiliger Mündungsbremse und mehrteiliger Topfblende zusammegebaut wird.
Die 105mm Kanone der Juli 1945 Version ist deutlich größer, aber dafür aus zwei Plastikhälften, was eigentlich nicht mehr zeitgemäß ist

Das Modell kostet rund 60 Euro und ist ein gewaltiger Schritt nach vorn, was die Möglichkeit der letzten Produktionsversionen betrifft, auch wenn hier und da zur letzten Perfektion selber noch etwas gefeilt werden muss.

Special thanks to Mig Jimenez for the sample.

Fotos: