AFV Club 35329
M109 155mm L23 howitzer
Die M109 wurde ab 1963 produziert. Diese erste Version hatte eine 155mm M126 Haubitze mit 23 Kaliberlängen in einer M127 Bettung. Die Kampfbeladung betrug achtundzwanzig 155mm Geschosse. Zur Nahverteidigung war sie mit einem .50cal M2HB Maschinengewehr mit 500 Schuss Munition ausgestattet. Mit ihrem kurzen Lauf und einer doppelten Mündungsbremse mit einem großen Rauchabsauger direkt dahinter war sie leicht zu erkennen. Die maximale Schussreichweite betrug 14.600 Metern.
Die M109 erlebte ihre Feuertaufe im Vietnamkrieg. Die U.S. Army setzte die Haubitze zur Feuerunterstützung der eigenen und der alliierten Truppen ein. Als im Mai 1966 das 1. Feldregiment Royal Australian Artillery im Rahmen der australischen Task Force nach Vietnam verlegte, kamen Überlegungen auf die Feuerkraft dieser Einheit zu verstärken. Als Lösung wurden einige M109 an die Australier „verliehen“. Eine mittlere US M109 Batterie (Batterie A, 2/ 35 U.S.-Artillery ) wurde im Juli 1966 unter das Kommando von Captain Glen Eure der RAA gestellt. Diese wurden auf diesem Kriegsschauplatz mit großem Erfolg eingesetzt.
Das österreichische Bundesheer setzt die M109 L23 ab 1970 ebenfalls ein in einer modernisierten Version bildet sie bis heute das Rückgrat der österreichischen Artillerietruppe.
Basierend auf dem Bausatz der M109A2 aus dem Jahr 2012 desselben Herstellers wurde hier bereits eine ganze M109 Familie entwickelt.
Auch hier zeigt AFV-Club wieder einmal, was man aus einem guten Grundmodell machen kann.
Der wieder einmal sehr gut gefüllte Karton des Bausatzes enthält:
- 15 grüne Spritzlinge
- 1 klarer Spritzling
- 1 Turm
- 1 (winzige) Ätzteilplatine
- 18 schwarze Polycaps
- 1 Abdeckungen / Schmutzfänger aus Vinyl
- 1 Nylonfaden
- 1 gedrehtes Haubitzen-Rohr mit Hülle und Feder
- 2 Vinylketten
- 1 Decalbogen
- 1 Bauanleitung mit Kurzhistorie
- 1 Druck des Deckelbildes
Wie bei AFV-Club üblich, machen die Bauteile wieder einen ganz hervorragenden Eindruck. Fischhäute sind augenscheinlich zunächst nicht vorhanden und die Auswerfer-Marken sind wieder so geschickt an solche Stellen gesetzt, welche man später nicht mehr sieht. Man hat die Wahl zwischen einer offenen oder geschlossenen Optikklappe, einem Krähennest zum Schutz des Kommandanten (Bei einigen der Vietnam Versionen) und einer andere Antennenart (Bei der österreichischen Version).
Die Unterwanne wird aus mehreren Teilen zusammengesetzt, was aber bei der üblichen Passgenauigkeit von AFV-Club kein Problem darstellen sollte.
Wie üblich geizt dieser Hersteller nicht mit Kleinteilen, doch die Allermeisten dieser Bauteile sind aus Plastik und gut zu verarbeiten.
Die gravierten Gitter sind eine wahre Pracht, und die Detailvielfalt setzt sich am gesamten Bausatz fort. Wer mich kennt, weiß was mich natürlich wieder besonders erfreut: auch hier sind sämtliche Griffe sauber graviert, da wo andere Hersteller es auch gerne einmal bei den berüchtigten angegossenen „Klumpen“ belassen. Das Rohr der Hauptbewaffnung besteht aus gedrehtem Aluminium, ergänzt mit einer Metallröhre, einer metalernen Rückholfeder und perfekt gravierten Plastikteilen ergibt dieses einen realistischen Eindruck des Originals. Auch die übrigen Kleinteile sind Klasse ausgeführt, zum Beispiel finden sich ein Hervorragendes cal .50 MG (mit mehreren Läufen), feine Werkzeughalterungen, Erdspornen, sehr filigrane Staukörben etc. Hier gilt aber auch der Grundsatz: Obacht beim Abtrennen bitte einen sehr guten Cutter oder eine Feinsäge nutzen.
Das Fahrwerk besteht aus Drehstäben und wäre im Prinzip Funktionsfähig, doch die beiliegenden Ketten sind als Vinylketten bei somit wird die gegebene Funktionsfähigkeit des Laufwerks nicht richtig ausgenutzt werden können. Die Ketten an sich hinterlassen einen sehr guten Eindruck und geben das Original sehr genau wieder. Leider muss für den obligatorischen Kettendurchhang diese an einer der Laufrollen festgeklebt werden. Die Laufrollen, Leit- und Treibräder sind auch wunderbar graviert wiedergegeben. Diese werden mit Polycaps versehen, und können somit für die Bemalung wieder abgenommen werden.
Der sehr gute und übersichtliche Bauplan führt in 37 Schritten durch den Bau. Als Farbhersteller sind folgende Firmen angegeben: Gunze (CSI Creos), Humbrol, Vallejo und Lifecolor.
Es sind SIEBEN Decal-Optionen vorhanden:
- 5th Battailon, 16th Field Artillery Regiment (Central Highlands Vietnam 1968), Olive Drab (2) über alles
- 2nd Battaillon, 35th Field Artillery Regiment (Vietnam 1968), Olive Drab (2) über alles
- 1st Battaillon, 35th Field Artillery Regiment (Vietnam 1968 Unter australischem Kommando), Olive Drab (2) über alles
- 2nd Battaillon, 35th Field Artillery Regiment (Vietnam 1968), Olive Drab (2) über alles
- 5th Battailon, 16th Field Artillery Regiment (Vietnam 1968), Olive Drab (2) über alles BRISTO
- 5th Battailon, 4th Field Artillery Regiment (Vietnam), Olive Drab (2) über alles
- Österreichisches Bundesheer (1980er), Olive Drab (2) über alles
Das Fazit: Ein toller Bausatz, welcher eher nicht für den absoluten Anfänger geeignet ist, aber jeder etwas erfahrene Modellbauer wird sehr zufrieden sein.
Kaufempfehlung.
Kurz-Übersicht: |
Art.Nr:
Art des Artikels:
Material:
Maßstab:
Erschienen: |
AF35329
Komplettbausatz
Spritzguss, PE
1:35
September 2020 |
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Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen: |
AFV-Club
Taiwan
ca.60 Euro |
Geeignet für:
Preis/Leistung:
Gesamteindruck: |
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Review von:
Sven Schröder
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Fotos: