Ausgepackt-Archiv


HobbyFan Ltd.

AFV Club 35308
British Army Centurion MK. I Main Battle Tank

Während des zweiten Weltkriegs zeigte sich, dass die bisherige britische Panzerdoktrin nicht den erhofften Erfolg brachte. Diese beruhte auf dem Grundsatz zweier unterschiedlicher Panzertypen, langsame „Infantry Tanks“ zur Unterstützung der Infanterie Einheiten und schnellere „Cruiser Tanks“ um Durchbrüche zu schaffen und gegen andere Panzer zu kämpfen. Diese „Cruiser“ waren zwar recht agil, aber zu leicht gepanzert um es mit der neuen Generation von deutschen Panzern wie dem Panther oder Tiger aufnehmen zu können. Im Jahr 1943 wurde das „Directorate of Tank Design“ beauftragt, einen neuen schweren Cruiser Tank unter der Bezeichnung A41 zu entwickeln, welcher eine erhöhte Zuverlässigkeit bieten sollte, die Fähigkeit einem direkten Treffer der deutschen 8,8cm Kanone standhalten zu können und einen besseren Schutz gegen Minen aufweisen sollte. Auf Basis des A34 „Comet“ (Des besten im Zweiten Weltkrieg eingesetzten britischen Panzers), wurden die Arbeiten am A41 begonnen.

Der A41 hatte 76 mm Bugpanzerung, diese war dünner als die der damals aktuellen Infanteriepanzer Churchill MK. VII und VIII mit 10 mm bzw. 152mm.
Die Glacisplatte war jedoch stark geneigt, und daher war die effektive Dicke der Panzerung sehr hoch - ein Konstruktionsmerkmal welches der neue Panzer mit dem deutsche „Panther“ und den sowjetischen T-34 gemein hatte.
Der Turm war mit 152 mm gut gepanzert. Der A41 war auch sehr mobil und übertraf den Comet in den meisten Vergleichstests leicht.

Während der „Operation Sentry“ im Frühjahr 1945 sollten Prototypen des neuen A41 „Centurion“ von der Truppe im scharfen Einsatz in Deutschland an der Front getestet werden.
Jedoch endete der Zweite Weltkrieg, bevor die Panzer eingetroffen waren. Trotzdem wurden sechs A41 am 19. Mai verschifft, um zwei Monate lang von den Besatzungstruppen in Deutschlang intensiven Tests unterzogen zu werden.
Diese Panzer waren noch mit der 17 Pfünder (76,2 mm) als Hauptkanone und einer koaxialen 20mm „Polsten“ Kanonen ausgestattet, diese wurden in der späteren Serienproduktion jedoch durch 7,92mm Besa-Maschinengewehre ersetzt.

Es wurden nur ca. 100 Centurion Mk I ab November 1945 bei Leyland Motors Lancashire, der Royal Ordnance Factories Leeds,dem Royal Arsenal sowie Vickers in Elswick gebaut.

Die ersten MK. 1 Panzer wurde im Dezember 1946 beim dem 5. Royal Tank Regiment regulär in Dienst gestellt.

AFV-Club präsentiert hier wieder seine ganze Stärke.

Basierend auf den bisher erschienenen hervorragenden Centurion Modellen desselben Herstellers wurden alle Besonderheiten des ersten Bauloses berücksichtigt.

Der prall gefüllte Karton des Bausatzes enthält:

  • Elf Spritzlinge in grünem Plastik

  • Ein Spritzling in klarem Plastik

  • Eine Unterwanne

  • Eine Ätzteilplatinen

  • Dreizehn schwarze Polycaps

  • Ein gedrehtes Kanonenrohr aus Metall

  • Sechs Metallfedern

  • Ein Nylonfaden

  • Zwei Vinylketten

  • Sechs Einzelkettenglieder

  • Ein Decalbogen

  • Eine Bauanleitung mit Kurzhistorie

  • Ein Druck des Deckelbildes

Wie zu erwarten machen die Bauteile wieder einen ganz hervorragenden Eindruck. Allein die Unterwanne aus einem Guss, weist schon viele schöne Details und sehr gut gemachte Schwißnähte auf.

Die Detailvielfalt setzt sich am gesamten Bausatz fort. Erfreulicherweise sind auch hier sämtliche Griffe am Motordeck separat vorhanden oder sauber graviert.

Auch ist eine feine Gussstruktur auf Turm, Blende und Seitenvorgelegen vorhanden.

Obwohl in der Bauanleitung angesprochen hat der Modellbauer nicht wirklich die Wahl zwischen der „Pilot“ (Prototyp während der „Operation Sentry“) und der „Mass Production“ Version. Um einen richtigen A41 Prototypen darzustellen, würde noch ein etwas anderes Motordeck und andere Laufrollen (Vom Comet) benötigt. Im Grunde ist nur der Bau eines frühen Centurion Mk.1 der Serienproduktion aus dem Kasten möglich.

Sämtliche Optiken bestehen aus klarem Plastik, was auch ein Schutzschild für den Fahrer beinhaltet – sehr schön.

Das Rohr der Hauptbewaffnung besteht aus gedrehtem Aluminium, bei dem nur noch die sehr schön in zwei Teilen dargestellte Mündungsbremse aus Plastik ergänzt werden muss.

Fischhäute sind augenscheinlich keine vorhanden und Auswerfer-Marken sind geschickt an Stellen gesetzt, welche man später nicht mehr sieht.

Es liegen Vinylketten bei, diese hinterlassen einen sehr guten Eindruck, können aber bei Bedarf mit Ketten aus dem Aftermarket Bereich ersetzt werden (Zum Beispiel von AFV-Club selbst oder Friulmodel). 

Es bleiben relativ viele Teile für die Grabbelkiste über, da sich viele der nicht verwendeten Bauteile der anderen Centurion Versionen an den Spritzlingen befinden.

Die Bauanleitung führt in 32 Schritten zum Ziel und ist klar aufgebaut.

Fünf Decal-Optionen sind vorhanden, jedoch leider alle ohne konkrete Beschreibung des Einsatzzeitraums und Ortes.
Augenscheinlich sind mehrere Prototypen dabei, da hier noch die „Polsten“ Kanonen verbaut sind (Siehe Anmerkung oben im Text).
Alle Fahrzeuge sollen im Farbton B.S. 381 Dark Green lackiert werden.

Farbangaben beziehen sich auf die Produkte von Gunze, Humbrol, Vallejo und Lifecolor.

Mein Fazit: Splendid!! Ein genialer Bausatz, welcher aufgrund der Teileanzahl und des recht komplizierteren Aufbaus nicht für Anfänger geeignet ist, aber jeder erfahrene Modellbauer wird seine wahre Freude daran haben.

Absolute Kaufempfehlung.

   Kurz-Übersicht:
   Art.Nr:
   Art des Artikels:
   Material:
   Maßstab:
   Erschienen:
AF35308
Komplettbausatz
Spritzguss, PE
1:35
März 2020
Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen:
AFV-Club
Taiwan

ca.64 Euro

   Geeignet für:


   Preis/Leistung:


   Gesamteindruck:




  
  Review von:
  Sven Schröder



Fotos:













Ab sofort bestellbar z.B. bei:


http://www.modellbau-koenig.de

zurück