Ausgepackt-Archiv



AFV Club AF35274
Churchill Mk.III Type D Carpet Layer

Das Original: 

Der Churchill wird als Ersatz, bzw. Nachfolger des Matilda II angesehen. 1940 kam der erste Prototyp heraus, ab 1941 lief die Serienproduktion an. Es gab ihn in etlichen Versionen. Anfangs mit einer 2 Pfünder Kanone im Turm und einer 3-Zoll Haubitze in der Wanne ausgerüstet, war ab Mk.III eine 6-Pfünder Kanone mit koaxialem MG im Turm und ein MG in der Wannenfront Standard. Weitere Änderungen/Verbesserungen folgten. Den 40-Tonnen Panzer konnte der 12-Zylinder Ottomotor mit 350 PS (261 kW) auf ca. 20-24 km/h Höchstgeschwindigkeit bringen. 

Der Churchill diente auch oft als Basis für Hobart's Funnies. Eine Version war mit Trägern ausgestattet, zwischen denen eine Trommel quer zur Fahrtrichtung vor dem Fahrzeug einen Segeltuchteppich abspulen konnte, auf dem der Panzer und die nachfolgenden Fahrzeuge ohne einzusinken über Sandboden fahren konnte. Der TLC Typ A benutzte eine kleinere Trommel, der Typ B eine vergleichsweise riesige. 

Der Bausatz:

Ein weiteres Spezialfahrzeug aus der AFV-Club Churchill Serie ist der Type D Carpet Layer. Das ist nun der mit der großen Teppichtrommel.

14 olivgrüne Plastikspritzlinge, 1 Klarsichtspritzling, 2 Vinylketten, 22 große und 1 kleine Stahlfeder, 2 PE-Teilplatinen, 2 Krepppapier-Klebestreifen, 10 Holzleisten, 1 weißer Klebestreifen, ein Abziehbilderbogen (Decals) und eine 20-seitige Bauanleitung bilden den Kartoninhalt. Dazu kommen 3 Pappteile, die sich am Innenrand des Kartondeckels befinden.

Die meisten Spritzlinge sind bereits bekannt, aber der Vollständigkeit halber zählen wir sie trotzdem auf:

  • A AF35153 (1x): Fahrzeugboden, Auspuff, Verschluß mit innenliegendem Kanonenrohr, MG Blende, Fahrzeuginnenseiten, vordere Antriebskranzlager, Seitenlukenrahmen, Heck- und Bugplatten, Front- und Bug-MG Panzerung, vordere und hintere Kettenendbleche, Verstärkungswinkel
  • B AF35153 (1x): Wannendach, Kettenadeckungen, Zuluftgräting, obere Heckplatte, vordere Antriebskranzlager, Fahrersehklappe, vordere, innere Seitenpanzerung
  • C AF35153 (1x): Turmstaukorb, Fahrwerksseitenteile, hinteres, äußeres Antriebskranzlager, Turmlukendeckel, Turmbehälter, Winkelspiegelabdeckungen, Kommandantenlukenring
  • D AF35153 (2x): Antriebszahnräder, Laufrollen, Federbeine, Laufrollenlängsträger, Querstreben, Laufrollenlager
  • E AF35153 (2x): Seitenluke, seitliche Lüfterkästen, Feuerlöscher, Scheinwerfer, Schaufel, Hammer, Bolzenköpfe, Zurrösen, Auspuffendrohr, Kanister, Seilkauschen, Lukenriegel, Griffe, Motorraumklappen, Schäkel, MG
  • F AF35153 (1x): Turmoberschale, Turmunterteil, Seiten-, Front- und Heckpanzerung des Turmes, Blende, Blendenlager
  • G AF35167 (1x): PE-Teile
  • GA neu (1x): PE-Teile für Teppichleger
  • H AF35153 (1x): Winkelspiegel, Scheinwerfergläser
  • J neu (1x): Decals, weißer Klebestreifen
  • K AF35153 (22x): große Stahlfedern für Laufwerk
  • L AF35167 (1x): Seitenpanzerung, Petardmörser, Mörserblende, Lukenring -und -deckel, Antennenschutz, Ansatzbleche für Lagerarme
  • M AF35167 (2x): Bolzenköpfe (andere Teile nicht benötigt)
  • N AF35167 (1x): kleine Stahlfeder für Petard Mörser
  • S AF35176 (1x): Tiefwatkästen, Auspuffverlängerung, Spannfedern, Verspannung für Tiefwatkästen, Zuluftgitter
  • T AF35153 (2x): Vinylkette, Ersatzglied
  • Y (2x): Krepppapier-Klebestreifen für Teppich
  • Z (10x): Holzleisten zur Teppichversteifung
  • A,B,C (1x): Teppichtrommelaufdickung
  • Bindfaden (1x): Abschleppseil (nicht benötigt)

Wie üblich sind die Teile sauber gespritzt, ohne Versatz, Fischhäute, nur hier und da etwas Grat, z.B. an den Abdeckblechen der Zuluftöffnungen (die man aber nicht braucht, wenn man die Tiefwatkästen verwendet.). Auswerferspuren, sofern überhaupt vorhanden, sind meist nur flach und nur an Stellen zu finden, die nach dem Zusammenbau nicht zu sehen sind. Einzig die Auswerferspuren an den Ersatzgliedern stören.

Fahrgestell: AFV-Club gibt das komplexe Fahrgestell des Churchill sehr gut wieder. Jedes Federbein wird mit einer echten Metallfeder ausgestattet. Die Laufrollenlager werden beweglich in die Träger verbaut. Das Ergebnis - ein echt federnes Laufwerk. Auch die Laufrollen bleiben drehbar. Die Radachsen sind sehr lang (Bruchgefahr beim Aus-/Einpacken). Auch die Antriebszahnräder mit ihren separaten Lagern sind gut gestaltet. Die Kettenspanner sind gut gestaltet. Die seitlichen Luken liegen separat bei, können also auch geöffnet dargestellt werden. Die Kettenabdeckungen sind in Segmente aufgeteilt wie beim Original und können bei Bedarf weggelassen werden (z.B. wegen Beschädigung oder einsatzbedingt entfernte Bleche). Die seitlichen, mehrteiligen Lüfterkästen hinterlassen einen guten Eindruck. Die Einlassgrätings sind zwar aus Plastik, aber dennoch sehr schön wiedergegeben, wovon aber fast nichts mehr zu sehen ist, wenn man, wie in der Anleitung vorgesehen, die Tiefwatkästen, wie bereits aus dem Bausatz AF35176 bekannt, aufbaut. Für diese Kästen liegen Befestigungsfedern, Verspannung und Spannschlösser bei. Auch wenn es Vinylketten sind, die Details können sich sehen lassen. Der eine oder andere wird nicht traurig sein, wenn es keine Einzelgliederkette ist.

Wanne: Die Unterseite ist mit Wartungsdeckeln versehen. Für den Bug gibt es Zusatzpanzerungen. Die Fahrersichtklappe besteht aus mehreren Teilen und kann geschlossen, teilgeöffnet oder ganz geöffnet gebaut werden. Für den Funker, der gleichzeitig der Ladeschütze des Petard Mörsers ist, gibt es eine neue Luke mit Schiebeöffnung, durch die der Mörser geladen wird, ohne dass der Ladeschütze aussteigen muss. Die Winkelspiegel aus Klarsichtmaterial sind sehr detailliert. Das Bug-MG wird mit PE Teilen verfeinert und findet seinen Platz in einer voll beweglichen Lagerung. Alle Wannenluken (mit Kopfpolsterung) und Motorklappen sind separat (offen oder geschlossen möglich), haben einzelne Griffe und Verriegelungen. Der Auspuff besteht aus etlichen Teilen. Für den Tiefwateinsatz gibt es Auspuffrohrverlängerungen, die mittels PE-Streifen verbunden werden. Auf dem Heck findet einiges Pionierwerkzeug seinen Platz.

Turm: Der Turm ist diesmal der, aus geschweissten Panzerplatten bestehende, des Mark III. Turmoberschale besteht aus einem Teil, aber die Zusatzpanzerung wird noch aufgeklebt. Statt der 6-Pfünder Kanone wird ein Petardmörser eingebaut, der mit seinen 20 Teilen für sich allein schon ein Bausatz im Bausatz ist. Schön hier die Gußbuchstaben am Aussenrohr und die winzige Metallfeder. (Die Metallfeder wird in der Aufzählung mit N bezeichnet, im Bauschritt 32 aber mit K1 bezeichnet!) Der Mörser lässt sich in Lade- oder Feuerstellung bauen. Eine 7-teilige Mörsergranate (eigentlich 2, da der Spritzling M 2x vorhanden ist, inklusive passender Decals liegt dem Bausatz. Außer dem Mörser und dem koaxialen MG gibt es kein weiteres Innenleben im Turm. Wie schon bei der Wanne sind alle Einstiegs- und Sichtluken separat dabei, mit Riegeln und Griffen versehen. Winkelspiegel und Suchscheinwerfer bestehen aus Klarsichtmaterial.

Teppichleger: Bis hierhin hätte man nun einen tiefwatfähigen Churchill Mk. III AVRE, wenn da nicht der große Teppichleger noch wäre, der diesen Churchill zu einem der auffälligeren "Funnies" macht. Zur Darstellung des Teppichlegers liegen die seitlichen Arme und deren Lagerung an der Seitenpanzerung bei, fallen aber in der Auslegung und Stabiltät anders aus als beim Type-A. Die Trommel besteht aus einem mehrgeteilten Innenrohr mit einem Scheibenrad und den großen Aussenscheiben. Über das Innenrohr wird eine Teilummantelung geschoben, deren Kartonteile man am inneren Seitenrand des Kartondeckels findet. Offensichtlich dient diese Ummantelung nur dazu, dem aufgerollten Teppich mehr Volumen zu verleihen als man mit der Länge der Krepppapierstreifen herstellen könnte. Laut Bauanleitung wird diese Ummantelung erst angebracht, wenn die eigentliche Trommel bereits fertig ist, aber das würde nur gehen, wenn man die Pappteile seitlich aufschneidet. Ich werde diese Teile auf das Innenrohr schieben, bevor ich die Aussenscheiben anklebe. Der Teppich selbst liegt als 2 Krepppapier-Klebestreifen bei. Die Schutzfolie eines Klebestreifens wird abgezogen, dann legt man im 12 mm Abstand die auf 75 mm Länge zurechtgeschnittenen Holzleisten auf. Dann wird der andere Klebestreifen auf die Leisten geklebt. Den fertigen Teppich klebt man dann auf die Pappummantelung am Innenrohr.

Laut Anleitung benötigt man nur die Registrierungsnummern für den Panzer und die Markierungen für die Mörsergranaten aus dem mittelgroßen Decalbogen. Der weiße Alliiertenstern und die Abzeichen der 79. Panzerdivision sind nicht zur Anbringung vorgesehen.

Die teils farbige Bauanleitung auf Glanzpapier beginnt mit einer kurzen Geschichte der Teppichleger Churchills in Englisch, Japanisch und Chinesisch. Dem folgt die Farbtabelle mit Farbnummern für die Hersteller von Hobby Color, Mr. Hobby, Mr. Color Spray, Humbrol, Revell und Lifecolor Farben. Auf 1 Seite zeigt AFV-Club viele verschiedene Arten von Funnies - vom Gun Carrier Mk. I bis zum "Snake". Mit Explosionszeichnungen erklärt man den Zusammenbau in 37 Schritten. Jeder Schritt auf wenige Teile beschränkt und bleibt so übersichtlich. Stellenweise gibt es mit schwarzen Kreisen und weißen Buchstaben bezeichnete Untergruppen, d.h. man setzt Bauteile zu Baugruppen zusammen, die dann später bei der weiteren Montage Anwendung finden. In den Bauschritten findet man auch immer wieder Hinweise zur Detailbemalung von bestimmten Teilen wie z.B. den Lukenpolstern. Der Grundbemalungsvorschlag beschränkt sich auf Dunkelgrün. Hier wird dann auch die Anbringung der Decals für ein Fahrzeug gezeigt. Die Bauanleitung schließt mit einer kleinen Spritzlingübersicht.

AFV-Club hat ordentlich was in den Karton gepackt. Grad dieser Churchill wird durch die markante Teppichtrommel (Bobbin device) aus der Reihe hervorstechen. Und die Tiefwatkästen ändern sein Aussehen noch weiter. Jede Menge Bastelspass, der zu einem tollen Ergebnis führen wird!

Zwischen 52,- und 55,- EUR im deutschen Handel muss man für ihn auf den Ladentisch legen (…oder online überweisen…), aber das Preis-Leistungsverhältnis stimmt hier allemal!


















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