Das Original:

Die sogenannten Einheitskanister mit 20l Fassungsvermögen wurden in den 1930-ern für die deutsche Wehrmacht entwickelt. 1937 wurden die ersten ausgeliefert. Die anfängliche Ausführung war an einem einfachen X zur Verstärkung des Bleches zu erkennen. Ein verbesserte Ausführung mit anderem Blechprofil wurde ab 1939 produziert. Ab 1940 wurden auch Wasserkanister produziert. Aufgrund der Formgleichheit war zur Unterscheidung in die Seitenwand Kraftstoff 20L oder Wasser 20L eingeprägt. Dazu kamen noch Angaben wie Hersteller, Eigner (z.B. Wehrmacht), Herstellungsjahr und im Falle der Kraftstoffkanister der Vermerk Feuergefährlich

Da man  keine Trichter oder Werkzeug bei Verwendung dieser Kanister benötigt wurden, stellte dies z.B. bei der Betankung von Fahrzeugen eine Vereinfachung dar. 
Italien und die Schweiz führten recht bald diese Behälter ein, Großbritannien ließ für die britische Armee baugleiche Kanister einführen. 
Die Alliierten nannten sie Jerrycans - Jerry wurden die Deutschen damals genannt, cans steht für Kanister/Dose. 

Der Bausatz:

Der kleine Karton enthält 3 sandbraune Spritzlinge B und 3 gleiche Ätzteilplatinen, mit denen man 24 Kraftstoffkanister (12x erste Version, 12x verbesserte Version) und 12 Wasserkanister herstellen kann. Die 1-seitige Bau- und Bemalungsanleitung finden wir auf der Rückseite des Kartons.

Die Spritzlinge sind wie folgt aufgeteilt:

-          B (3x): Kanisterhälften, Tragegriffe, Verschlüsse, Ausguss

-          Ätzteilplatine (3x): Rahmen für Mittelnaht der Kanister

Alle Teile sind, wie bei sauber gespritzt, ohne Sinkstellen, Auswerferspuren, Versatz, Fischhäute oder Grat.

Jeder Kanister besteht aus 4 Plastikteilen und einem Ätzteil. 3 Kanister kann man durch Austausch des Verschlusses (B8) durch einen Ausguss (B7) variieren. Auf den ersten Blick erscheinen einem die Prägekreuze auf den Kanistern recht tief, aber verglichen mit Originalphotos kommt man der Wirklichkeit recht nah. Die Beschriftungen befinden sich wie beim Original auf nur einer Seite und sind sauber und deutlich lesbar ausgeführt. Die Tragegriffe erscheinen mir maßstäblich korrekt. Die deutlich erkennbaren Bügel mit dem Ansatzstück zum Öffnen der Verschlüsse fallen einem ins Auge. Die 3 Ausgussstücke sind fein geriffelt. Nur am Ende aufbohren muss man noch selbst erledigen.

Ich habe mal schnell einen Wasserkanister aus den Teilen B1, B2, B6, B8 und einem Ätzteil zusammengesetzt. Versäuberungsarbeit fiel nur an den Angussstellen an. Auf die beschriftete Hälfte B2 habe ich dann das Ätzteil über die 4 Stifte von Teil B2 gelegt, Passung perfekt! Dann habe ich je einen Tropfen Plastikklebstoff auf die Stifte geträufelt und die 2. Hälfte B1 aufgelegt. Die Plastikstifte von B2 verbinden sich mit B1 und man braucht keinen Extrakleber für das Ätzteil. Tragegriff B6 noch aufkleben, zu guter letzt nur noch den Verschluss B8 aufkleben. Vorsicht, das Teil ist recht klein und liebäugelt mit dem Teppichmonster. Ansonsten stellt der Zusammenbau keinen großen Akt dar. Man muss nur beachten, das man die richtigen Hälften zusammensetzt, sonst hat man auf der einen Seite einen älteren Kanister, auf der anderen Seite einen neueren.

Auch wenn man im Prinzip nur 3 Farben braucht, Farbangaben für Verwendung von Mr. Hobby, Mr. Color Spray, Hobby Color, Humbrol, Revell und Lifecolor Farben sind auf der Rückseite des Kartons vorhanden.